Nach der Übernahme Ihres Unternehmens bleibt zunächst alles weitgehend unverändert: Meistens sind unsere Beteiligungen vor der Übernahme recht erfolgreich – und darum schauen wir dem Team vor Ort gerne einige Monate zu und lernen das Geschäft besser kennen. Allmählich ergeben sich dann Gelegenheiten, eigene Inputs zu geben. Nach 1 - 2 Jahren haben sich vor allem die folgenden 3 Bereiche verändert:
Wir führen nach der Übernahme relativ zügig ein Berichtswesen ein, das uns einen hohen Grad an Transparenz über die finanzielle Situation des Unternehmens gibt. Es bleibt aber weiterhin sehr schlank, und die meisten Unternehmen können es mit ihren bestehenden Lösungen und Steuerberatern umsetzen. Gleichzeitig straffen wir die finanziellen Prozesse, der Jahresabschluss liegt z.B. bis zum 31.3. des Folgejahres vor.
Fast alle Geschäftsführer würden meiner Behauptung zustimmen, dass wir auf Basis dieses Zahlenwerks bessere Entscheidungen treffen: Wir erkennen DB-schwache Produkte und Kunden, bei denen wir preislich aktiv werden müssen, und umgekehrt DB-starke Segmente, auf die wir Vertrieb und Marketing stärker konzentrieren. Die standardisierte Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erlaubt einen Vergleich mit den anderen Unternehmen von FORUM, um zu sehen, wo man steht.
Dezentralität ist eines der 3 Grundsätze von FORUM, und um dahinzukommen muss die Organisation klare Rollen und Verantwortlichkeiten haben. Darum beschäftigen wir uns in den ersten 12 - 24 Monaten viel mit dem Zuschnitt der Organisation. Dabei stoßen wir oft auf historisch gewachsene Strukturen, die vielfach "um Menschen herum gebaut" sind. Wir möchten das immer bereinigen, denn das führt de facto zu einer Delegation von Entscheidungen nach oben, im schlimmsten Fall zum "Nabe-Speichen" Führungsmodell, bei dem der GF im Mikromanagement untergeht. Wir schneiden die Organisation daher so zu, dass das Aufgabenspektrum eines Mitarbeiters klar definiert ist, damit auch unsere Erwartungen an ihn und Ziele. Gleichzeitig ermutigen wir die Mitarbeiter der 2. Führungsebene und Teamleiter, Verantwortlichkeit anzunehmen.
Dritte Änderung ist ein Arbeiten und Entscheiden auf Basis von Fakten und Zahlen - bei ALLEN Entscheidungen. Damit verbunden ist der Übergang von einer vielfach rein verbalen Entscheidungskultur zu einer Mischung von schriftlichem Prozess mit Fakten plus viel, viel kürzerer Diskussion. Diese Arbeitsweise - schriftlicher Prozess auf Basis von Fakten und Zahlen - führt nicht nur zu deutlich besseren Entscheidungen, fast noch wichtiger ist, dass jetzt nicht nach Gefühl oder nach Hierarchie entschieden wird, sondern alle Führungskräfte auf Augenhöhe mit den Chefs mitdiskutieren - am Ende zählen nur die besseren Fakten.
Unsere Zusammenarbeit basiert vor allem auf den folgenden vier Bausteinen:
Unternehmen im FORUM Beteiligungskreis machen einige Dinge anders: Sie sind ziel-orientierter, messen sich mehr am Wettbewerb, verbringen viel mehr Zeit mit Personal-Marketing und Personal-Entwicklung und haben gut strukturierte Vertriebs-Prozesse. Diese und eine ganze Reihe weiterer Prinzipien haben wir in einem Handbuch für unsere Führungskräfte dokumentiert. Es enthält Vorschläge für Weiterbildung, mit der man Themen von Interesse vertiefen kann.
Wir treffen uns mit den Geschäftsführern unserer Beteiligungen 1x p.a. zu einer zweitägigen Tagung, um die Prinzipien guter Unternehmensführung zu diskutieren und zu vertiefen. Nachdem die Software-Gruppe auf 7 Beteiligungen angewachsen ist, bietet sich zusätzlich ein Austausch der Erfahrungen mit den Prinzipien in dieser Branche an. Ergänzt werden diese Tagungen durch Webinare, in denen einzelne Unternehmen oder FORUM einen Beitrag zur Best Practice vorstellen, Dauer 1 - 1 1/2 h.
In den Review Meetings trifft sich unser Geschäftsführer Burkhard Wittek 3 - 4x p.a. mit jeder Beteiligung, um unternehmensspezifische Themen durchzusprechen. Die Agenda wird gemeinsam mindestens zwei Wochen vorab festgelegt, damit können die Fakten und Zahlen für die anstehenden Entscheidungen gut vorbereitet und vorab zur Verfügung gestellt werden. Auf die Agenda kommen nur Themen von mittel- und langfristiger Bedeutung, z.B. Personalentwicklung oder große Projekte. Zu den Review Meetings laden wir gerne weitere Führungskräfte ein. Sie dauern je nach Qualität der Vorbereitung (und der Diskussionskultur im Unternehmen) 3 - 7h.
Senior Advisors sind ehemalige Unternehmer oder CEOs, die sich aus ihrem Unternehmen zurückgezogen haben, aber noch Lust haben, jüngeren Kollegen Ihre Erfahrungen mitzugeben. Ein Senior Advisor betreut 1 - 2 FORUM-Beteiligungen. Sie verbringen 4 – 10 Tage pro Jahr mit den Unternehmen.
Die Rollenverteilung ist klar: Die Verantwortung bleibt ungeteilt beim Unternehmen, der Senior Advisor muss sich in der Rolle eines Coaches bzw. Sparringspartners zurücknehmen. Wir wollen auf keinen Fall ein "Middle Management".
"Mit der Übergabe unserer Unternehmen an das FORUM Family Office verbinden wir einen Schritt, der die Kontinuität und Verlässlichkeit der GEDAT-Gruppe sichert, da unsere bewährte Unternehmensphilosophie von FORUM fortgesetzt wird. Gleichzeitig werden mit FORUM die Weichen für ein gesundes Wachstum und technologisch innovativen Fortschritt gestellt."